KI, Philosophie und die Angst vor dem Neuen
Kürzlich hörte ich, wie einige meiner Philosophie-Kollegen sich kämpferisch gegen auf die Barrikaden schwangen: „Zusammen werden wir Künstliche Intelligenz bekämpfen!“ Und sie schienen sich sicher, dass dies möglich sei. Woher kommt die Angst vor neuen Technologien wie die Künstliche Intelligenz (KI)? Und können wir sie wirklich dadurch bekämpfen, dass wir sie ignorieren?
Die ganze Diskussion erinnert mich stark an Sokrates, der sich vor über zwei Jahrtausenden mit Händen und Füßen gegen die Einführung der Schriftsprache zur Wehr setze. Er glaubte, dass das Schreiben die Fähigkeit des Menschen zu denken und zu erinnern schwäche. Ironischerweise wissen wir jedoch nur von Sokrates Gedanken, weil sein Schüler Platon sie brav aufgeschrieben hat.
Hier zeigt sich ein interessantes Paradoxon: Ein bedeutender Denker, der die Schrift ablehnte, wird nur durch eben diese konserviert und überliefert. Dieses historische Beispiel zeigt, dass sich technologische und kulturelle Entwicklungen nicht einfach durch Ignorieren auslöschen lassen. Vielmehr tragen sie zur Evolution unserer Gesellschaft bei, oft auf unvorhersehbare Weise.