Ines Maria Eckermann
- All things communication -

Tool, Tipps und Tagesstruktur: Was brauchst du als Texter?

Nachhaltige Arbeitsmittel für Autoren, Journalisten und Illustratoren

Viele selbstständige Texter und Illustratoren arbeiten nicht nur immer, sondern auch überall. Deshalb müssen unsere Arbeitsmittel mit unserem oft sehr dynamischen und mobilen Leben Schritt halten. In diesem Artikel stelle ich meine täglichen Begleiter vor, auf die ich nicht mehr verzichten möchte. Laptop Notizbuch Kugelschreiber Textmarker Sonstiges

Notizbuch

Einer meiner Auftraggeber nannte es mal “Das Buch des Lebens”, denn jeden morgen ziehe ich ist als Erstes mein Notizbuch aus der Tasche. Darin sammle ich seit über einem Jahrzehnt alles, was für meine Arbeit wichtig ist und im Gedächtnis bleiben soll. Als Reporterin schreibe ich bis heute noch viel auf Papier. Zudem nutzte ich früher häufig auch Schmierzettelchen für Ideen oder wichtige Infos. Damit ich nicht zig einzelne Notizblöcke und Kladen mit mir herumschleppen muss und sich in meiner Tasche ein Bodensatz aus zusammengeknüllten Zettelchen sammelt, habe ich meinen Informationsföderalismus vor einem guten Jahrzehnt gegen eine ganzheitliche Lösung ersetzt. Der Umwelt zu Liebe habe ich mich für ein Book-in-Book-System entschieden. So vermeide ich, dass ich ständig eine Kladde mit einem stabilen Einband kaufen muss, die früher oder später im Müll landet. Im Internet stieß ich auf ein System, das meiner Zettelwirtschaft ein für alle Mal den Garaus machte. Da mein Notizbuch für meine Arbeit fast so wichtig wie mein Laptop ist, habe ich einige Informationen dazu zusammengestellt.

Das Book-in-Book-System

Ein Book-in-Book-System fasst verschiedene Hefte oder Notizbücher in einer Hülle zusammen. Ich habe mich für ein Buch der Marke X17 entschieden. Der Hersteller bietet seine Umschläge in verschiedenen Cover-Materialien an: Karton oder Leinengewebe, Plastik, Leder oder ModeSkin, das aus Lederfasern besteht, die in der Möbelindustrie übrig geblieben sind. Je nach Budget und Vorlieben findet sich im Online-Shop das passende Material. Was ich aus Gründen der Nachhaltigkeit sehr sympathisch finde: X17 gibt auf einige Cover-Materialen 17 Jahre Garantie und repariert andere auf Wunsch, wenn das Material nach Jahren des täglichen Gebrauchs mal nachgeben sollte. Entscheidend bei der Wahl der Hülle ist aber vor allem, wie viele Hefte darin Platz finden sollen: ein bis vier Hefte können mit einem speziellen Gummiband, dem Elastix, in das X17 eingehängt werden. Ich nutze ein X17 in Din A5 mit vier Elastix.

Notizbuch

Aufteilung
In meinem Notizbuch befinden sich diese vier Hefte:

  • Hausaufgabenheft: Hier sammle ich alle ToDos und priorisiere sie grob.
  • Taschenkalender: Er sorgt für den Überblick über die Aufgaben und Termine meiner Arbeitswoche.
  • Notizheft: Dieses Heft hat eine Doppelfunktion als Skizzenheft und Schmierpapier für Illustrationsideen und Interview-Mitschriften.
  • Merkheft: In diesem Heft notiere ich Informationen zu Aufträgen und Projekten sowie wichtige Tipps, die ich aus Workshops oder Vorträgen mitgenommen und immer wieder parat haben möchte.


Außerdem habe ich zwei Doppeltaschen aus durchsichtigem Plastik eingehängt, die speziell dafür gemacht sind, auf der einen Seite lose Zettel aufzubewahren und auf der anderen Seite Visitenkarten in drei Fächern nebeneinander zu sammeln. Zudem benutze ich Büroklammern als Lesezeichen, die mir helfen, schnell die richtige Seite im jeweiligen Notizbuch aufzuschlagen.

Die Alternative

Für X17 habe ich mich damals entschieden, da es das einzige Ergebnis einer – vermutlich recht halbherzigen – Google-Suche nach einem Book-in-Book-System war. Doch wie so oft im Leben gibt es auch hier Alternativen. Eine Freundin hat sich beispielsweise selbst eine Hülle aus Lederfasermaterial genäht. Wer keine Lust auf Handarbeit hat, kann auch auf andere Systeme wie das von Der rote Faden zurückgreifen. Wie X17 bietet Roterfaden vorgefertigte Notizhefte und Kalendarien an. Statt Gummis verwendet Der rote Faden Klammern, um die einzelnen Hefte festzuhalten. Da diese deutlich breiter sind als die X17-Elastix, finde ich das Der-rote-Faden-System in der Handhabung eher sperrig.

Hefte und Maße

Die Hefte dagegen erscheinen mir etwas schöner als die X17-Einlagen: Das Roterfaden-Papier ist gelblich und weicher. Untereinander kompatibel sind die Hefte nur bedingt, da sie unterschiedliche Maße haben:

  • Klassisches DIN A 5 Schreibheft: 14,8 x 21 cm
  • Der Rote Faden: liegt mit 14 × 20 cm unter dem klassischen Din A5 Maß
  • X17: ist mit 14,2 x 21 cm etwas schmaler als ein gewöhnliches Schreibheft

Die Der-rote-Faden-Hefte lassen sich in den X17-Umschlag einhängen. Dabei sitzen sie etwas lockerer, da sie einen Zentimeter kürzer sind, als die Originaleinlagen von X17. Gewöhnliche Schulhefte passen dagegen weder in den X17- noch in das Roterfaden-System, da sie an der Längskante herausragen. Wer mag, kann die Standardhefte aber auch einfach mit der Schere kürzen – und so etwas Geld sparen.

Mittlerweile gibt es für die sonst doch recht teuren Einlagen auch kostengünstige Nachbauten im Internet. Im 5er- oder 10er-pack kosten die Hefte nur wenig mehr als ein Schulheft, das meist weniger Seiten umfasst.

Kugelschreiber

Da ich immer noch viel mit der Hand schreibe, gehört ein guter Kugelschreiber für mich zur Grundausstattung eines jeden Journalisten oder Texters. Als bekennender Öko und Freund eines leeren Schreibtisches, nehme ich nicht wahllos Kullis von jedem Pressetermin mit. Während mir im Laufe meines Berufslebens schon etliche Kugelschreiber stibitzt wurden, sind die Schreibgeräte meiner Kollegen vor mir sicher: Ich besitze nur zwei Kugelschreiber: Einen für jeden Tag und einen als Reserve, falls der andere während eines Interviews den Dienst versagt. Lange habe ich den Safari von Lamy genutzt, da er sehr gut in meiner Hand liegt. Einen meiner Kullis habe ich jedoch bereits verschenkt, da ich die Lamy Minen nicht besonders gut finde. Da die Minen von Faber Castell leichter über das Papier gleiten und etwas mehr Farbe abgeben, bin ich auf Faber Castell Poly Ball XB umgestiegen. Er liegt gut in Hand und schreibt ohne Druck. So praktisch der Einkauf im Netz auch ist: Den passenden Kulli findet ein Schreiberling nur im lokalen Schreibwarenladen, schließlich will der neue tägliche Begleiter erstmal getestet werden:
  • Gefällt mir die Farbintensität?
  • Passt die Strichbreite zur Größe meiner Buchstaben?
  • Wie liegt der Stift in der Hand?
  • Welche Farbe gefällt mir am besten?
  • Schmiert die Mine?
Da ich erste Skizzen für geplante Illustrationen sehr gerne auch mit Kugelschreiber mache, komme ich mit nur einem Stift aus, wenn ich das Haus verlasse. Zuhause nutze ich einen Leuchttisch, um die Skizze aus meinem Skizzenheft mit einem Druckbleistift durchzupauschen.

Textmarker

Im ersten Semester kaufte ich mir enthusiastisch einen Satz Textmarker. Doch als ich merkte, dass ich schwungvoll einfach fast den gesamten Text bunt markierte und nur wenige Worte für unwichtig hielt, verschwanden die Marker bis zum Ende des Studiums in der Schublade. Erst Jahre nach dem Studium kramte ich sie wieder hervor. Seither nutze ich sie, um meine ToDos zu priorisieren. Dringenden, mittel-dringenden und irgendwann zu erledigenden Aufgaben habe ich je eine Farbe zugeordnet. Auch feste Termine habe eine eigene Farbe in meinem Aufgabenheft. So fällt es mir leichter, alle meine Aufgaben zu priorisieren und den Überblick über meine tagesaktuellen Termine und ToDos zu behalten.

Sonstiges

Da ich beruflich viel unterwegs bin, trage ich gefühlt eine kleine Version meines Zuhauses in meinem Rucksack mit mir herum. Das wichtigste Darin:
  • Essen: Eine kleine Metall-Brotbox mit Studentenfutter, falls ich zwischendurch Hunger bekomme und keine Nahrung in Sicht ist.
  • Trinken: Eine Edelstahlflasche mit Tee oder Leitungswasser.
  • Aufwachen: Einen wiederverwendbaren Kaffeebecher, um mich unterwegs mit Koffein zu versorgen
  • Aufladen: Ein Ladegerät für mein in die Jahre gekommenes Smartphone, das ständig gefüttert werden möchte
  • Transportieren: Nachdem ich Jahre lang Bücher, Laptop und eine Spiegelreflexkamera in einer Schultertasche mit mir rumschleppte, fing meine Schulter an, sich zu beschweren. Seither trage ich einen Rucksack, der aus Recycling-Materialien zusammengenäht wurde und mich hoffentlich lange begleiten wird.
Damit ich auch on Tour umweltfreundlich unterwegs bin, setze ich auf Gegenstände, die lange halten und möglichst fair und nachhaltig produziert wurden. Auch hier empfiehlt sich vor der Investition: Recherche, Recherche, Recherche. Und da eine Trinkflasche oder eine Brotbox im Idealfall ein Leben lang halten, lohnt sich sowohl die investierte Zeit als auch die Investition in ein vielleicht etwas teureres Produkt.

Laptop

Der Computer ist der beste Freund der Texter, Autoren und Journalisten – schließlich ist er das Hauptarbeitsmittel. Deshalb investiere ich gerne etwas mehr, um genau den Laptop zu haben, der zu meinen Ansprüchen und meinem täglichen Arbeitsverhalten passt. Da ich viel und gerne unterwegs, in der Bahn oder beim Kunden vor Ort arbeite, kam ein Desktop-Gerät für mich nie in Frage. Um Podcasts flüssig schneiden und von Hand gezeichnete Illustrationen bequem bearbeiten zu können, setze ich auf ein Gerät mit einer entsprechenden Arbeitsleistung und einer Grafikkarte, die bei meinem Arbeitstempo locker mithalten kann. Aktuell arbeite ich mit einem 2017er MacBook Pro. Da die Wahl des passenden Laptops aus meiner Sicht sehr individuell und der Preis eines solchen Geräts meist recht hoch ist, empfehle ich eine umfassende Recherche, welcher Rechner passt – und recherchieren können wir Schreiberlinge schließlich fast im Schlaf.

Fazit

Generell kaufe ich am liebsten das Produkt, das mir am besten gefällt und achte nur in zweiter Linie auf den Preis. So stelle ich sicher, dass ich den Gegenstand auch in Jahren noch benutzen möchte. Das ist – meiner Erfahrung nach – auf Dauer sehr viel günstiger und vor allem nachhaltiger.

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Zuhause auf Reisen: Arbeiten als Digitaler Nomade Wie geht Digital Nomad? Warum im heimischen Schlafzimmer bleiben, wenn du auch in einer Hängematte arbeiten kannst? Genau das ist die Idee hinter dem Leben als digitaler Nomade. Diese Form des Arbeitens aus der Ferne ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden – und das aus gutem Grund. Wenn du nicht durch Familie oder andere Verpflichtungen an einen festen Ort gebunden bist, warum nicht die Chance nutzen und deinen Laptop an exotischen Orten aufklappen? Digitale Nomaden tippen sich tagsüber durch die Welt und genießen abends einen Mango-Lassi in der Strandbar. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt online und verbinden die Freiheit des Reisens mit dem Komfort, ihren Job einfach mitzunehmen. In meinem Buch Frei & Kreativ (aus dem dieser Text stammt) habe ich diesem Lebensstil ein eigenes Kapitel gewidmet. 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