Ines Maria Eckermann
- All things communication -

Wann darf ich als Solo-Entrepreneur "Nein" sagen

Was dürfen deine Kund:innen wirklich erwarten?

Die Chefin ruft nach Dienstschluss an und die Kundin macht sich bemerkbar, während wir uns eigentlich voll auf unsere Arbeit konzentrieren wollten. Sonntags noch schnell eine Mail von der Couch schicken und sogar im Urlaub sind wir gerne und immer erreichbar. Doch warum ist das so – und muss das so sein?

Wo kommt der Drang her, erreichbar zu sein?

Wir müssen nicht immer wie Erdmännchen aufschrecken und gleich nachsehen, wenn sich jemand in unser E-Mail-Postfach drängt. Seien wir mal ehrlich: Wir freuen uns oft über die Ablenkung. Es ist eine einfache Art, heimlich zu prokrastinieren. Außerdem wollen wir es unseren Kunden und Vorgesetzten recht machen, weil wir uns Anerkennung wünschen. Wir wollen serviceorientiert sein und gute Dienstleister. Aber sind wir das nicht auch, wenn wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren?

FOMO – Fear of missing out

Ein anderer Grund für unseren Drang zur ständigen Erreichbarkeit sind vier Buchstaben: FOMO – the fear of missing out. Sie ist die Angst etwas zu verpassen. FOMO ist der Begriff, mit dem Psychologen einer unserer tiefsten Ängste beschreibt. Wenn wir nicht erreichbar sind, nicht ständig durch die Social Media scrollen, dann könnten wir etwas verpassen, nicht mehr up-to-date sein. Unser Drang, immer ans Telefon zu gehen und jede Mail sofort zu beantworten, entspringt auch aus der FOMO. Sie macht uns Feuer unter dem Hintern und lässt uns fast niemals zur Ruhe kommen. Statt unserer Angst zu begegnen, ärgern wir uns über den unverschämten E-Mail-Schreiber, der offenbar nicht weiß, dass es Sonntag ist. Doch statt die Verantwortung bei anderen zu suchen, können wir uns auch fragen: Warum haben wir denn jetzt schon wieder unsere Mails gecheckt? Schließlich ist doch Sonntag…

Selbstwirksamkeit

Egal was ist: Du bist der Chef deines Lebens. Du hast immer die Wahl und die Möglichkeit, die Situation selbst zu beeinflussen. Ist es für dich ok, außerhalb deiner Dienstzeiten ans Telefon zu gehen? Dann nur zu. Wenn nicht, darfst du Grenzen setzen – und einfach mal nicht ran gehen.

Ausnahmen

Es mag Projekte geben, bei denen du erreichbar sein muss – auch nach Dienstschluss. Hier darfst du aber auch deutlich machen, dass das dein Engagement ist und du das gerne machst – es jedoch eine Ausnahme ist, die du als serviceorientierter Mensch gerne machst.

Regeln

Damit wird klar: Du brauchst Regeln – für dich selbst. Überlege dir ganz bewusst, was für dich ok ist, was machbar ist und was dich aus der Konzentration oder der Freizeit reißen würde.

Notwendigkeit

Wann ist es beispielsweise wirklich notwendig, dass du erreichbar bist? Und für wen? Setzt dir und deinen Kunden selber Grenzen und mache dir deutlich, wann du gerne für andere da bist.

Effizienz

Manchmal kann es sinnvoll sein, bewusst das Telefon und das Postfach abzuschalten. Deep Work kann dabei helfen, Projekte konzentrierter und effizienter abzuschließen.

Work-Life-Balance

Überlege dir, wo die Grenzen zwischen deinem privaten und deinem beruflichen Leben verlaufen. Gerade wenn du als Freiberufler von zu Hause aus arbeitest, verschwimmen die Grenzen schnell. Erlaube dir, auch mal wirklich Feierabend zu haben.

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Wie wird man Digitalnomade?

Zuhause auf Reisen: Arbeiten als Digitaler Nomade Wie geht Digital Nomad? Warum im heimischen Schlafzimmer bleiben, wenn du auch in einer Hängematte arbeiten kannst? Genau das ist die Idee hinter dem Leben als digitaler Nomade. Diese Form des Arbeitens aus der Ferne ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden – und das aus gutem Grund. Wenn du nicht durch Familie oder andere Verpflichtungen an einen festen Ort gebunden bist, warum nicht die Chance nutzen und deinen Laptop an exotischen Orten aufklappen? Digitale Nomaden tippen sich tagsüber durch die Welt und genießen abends einen Mango-Lassi in der Strandbar. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt online und verbinden die Freiheit des Reisens mit dem Komfort, ihren Job einfach mitzunehmen. In meinem Buch Frei & Kreativ (aus dem dieser Text stammt) habe ich diesem Lebensstil ein eigenes Kapitel gewidmet. Und obwohl ich den Text hier nicht eins zu eins teilen darf, möchte ich dir trotzdem einen Einblick geben – mit praktischen Tipps für angehende Nomaden und meine eigenen Erfahrungen. Was brauchst du für das Leben als Digitaler Nomade?   Das Leben als Digitaler Nomade erfordert Planung, Flexibilität und die richtige Ausstattung. Hier sind einige wichtige Aspekte, die du beachten solltest: Stabiles Internet Ohne eine zuverlässige Internetverbindung läuft nichts. Informiere dich im Voraus über Internetoptionen in deinem Zielland und investiere gegebenenfalls in eine Powerbank oder einen VPN-Client, um deine Verbindung zu sichern. Flexible Erreichbarkeit Je nach Kundschaft und Zeitverschiebung ist es wichtig, bestimmte Erreichbarkeitszeiten zu vereinbaren. Nutze Dienste wie Skype oder Zoom für Meetings und besorge dir lokale SIM-Karten, um hohe Kosten zu vermeiden. Steuern und Rechtliches Wo wirst du deine Steuern zahlen? Welche Regelungen gelten in deinem Heimatland, wenn du länger im Ausland bist? Sprich vorab mit einer Steuerberaterin, um mögliche Schwierigkeiten zu vermeiden. Krankenversicherung Stelle sicher, dass du eine umfassende Auslandskrankenversicherung hast, die für längere Auslandsaufenthalte gilt. Nicht alle Standardversicherungen decken digitale Nomaden ab, also informiere dich über spezielle Versicherungen für Langzeitreisende. Auch eine Unfallversicherung ist von Vorteil, gerade wenn du dich in Regionen mit abenteuerlichen Aktivitäten aufhältst. Visa und Aufenthaltsgenehmigungen Informiere dich frühzeitig über Visa-Anforderungen. Je nach Land können die Bedingungen und Wartezeiten stark variieren. Workaway und Co. Plattformen wie Workaway oder Worldpackers bieten die Möglichkeit, an verschiedenen Orten weltweit zu arbeiten und im Gegenzug Unterkunft und Verpflegung zu bekommen. Dies ist eine großartige Option, um Reisekosten zu senken und gleichzeitig neue Menschen und Kulturen kennenzulernen. Netzwerke aufbauen Als Digitaler Nomade ist ein gutes Netzwerk unerlässlich. Über Social Media oder in Co-Working-Spaces findest du Gleichgesinnte, die dir mit Tipps und Tricks zur Seite stehen können. Lokale Netzwerke sind ebenfalls wichtig, besonders wenn es um Behördengänge oder medizinische Notfälle geht. Motivation und Disziplin Arbeiten am Strand klingt verlockend, kann aber auch eine Herausforderung sein. Schaffe dir eine feste Tagesstruktur, um nicht in Urlaubsstimmung zu verfallen und deine Arbeit zu vernachlässigen. Steuerliche Aspekte Oft übersehen, aber sehr wichtig: Je nachdem, wo du dich aufhältst, gibt es unterschiedliche Steuerpflichten. Bei Aufenthalten über sechs Monate in einem Land wirst du möglicherweise steuerlich dort ansässig. Informiere dich über Doppelbesteuerungsabkommen und wie du deine Steuererklärung am besten organisierst. Nachhaltig Reisen Der ökologische Fußabdruck sollte im digitalen Nomadenleben nicht vernachlässigt werden. Überlege, wie du umweltbewusster reisen kannst – etwa durch längere Aufenthalte an einem Ort, um Flugreisen zu minimieren, und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder Fahrräder vor Ort. Cyber-Sicherheit Arbeiten aus dem Ausland bedeutet oft, öffentliche WLAN-Netzwerke zu nutzen, was die Gefahr von Cyberangriffen erhöht. Schütze deine Daten mit einem VPN und halte deine Sicherheitssoftware immer auf dem neuesten Stand. Reisetipps und Apps Es gibt unzählige Apps, die das Leben als digitaler Nomade erleichtern können – von Reiseplanung über Arbeitsorganisation bis hin zur Sprachunterstützung. Apps wie Trello, Notion oder Slack helfen dir, Projekte im Griff zu behalten, während Tools wie Google Translate oder Duolingo bei der Kommunikation vor Ort unterstützen. Meine Erfahrungen als Digitale Nomadin Während eines Interviews mit WDR 5 habe ich über genau diese Herausforderungen und Freiheiten gesprochen. In der Sendung „Zuhause auf Reisen“ ging es um das ständige Unterwegssein und wie ich es schaffe, trotz wechselnder Umgebungen ein Gefühl von Heimat zu bewahren. Hier kannst du das Interview nachhören. Los geht’s Das Leben als Digitaler Nomade bietet unglaubliche Freiheiten, erfordert aber auch Disziplin und Planung. Wenn du gut organisiert bist und dich flexibel auf neue Situationen einstellen kannst, wirst du nicht nur an exotischen Orten arbeiten, sondern auch ein Leben voller inspirierender Erlebnisse führen. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du auf deiner Reise ganz neue Definitionen von „Zuhause“. Interessiert an mehr Tipps und persönlichen Erfahrungen? In meinem Buch Frei & Kreativ findest du weitere Inspirationen und praktische Ratschläge für das Leben als Digitale Nomadin. 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