Digitale Visionboards
Die Zukunft wird großartig! Mit einem Visionboard siehst du schon heute, dein ideales Leben von morgen. Erfahre, wie du ein Visionboard anlegst.
Für mich sind die größten Störquellen mein E-Mail-Eingang, das Smartphone und die Social Media: Viele Jahre habe ich direkt geantwortet, sobald eine Mail hereinkam – und zack, war ich nicht mehr im Flow. Noch schlimmer ist das bei Anrufen: Ruft jemand an, muss man zwangsläufig die Arbeit unterbrechen. Gerade, wenn ich mich auf einen Text konzentriere, ist das kontraproduktiv.
Und wenn niemand anruft oder mailt? Dann gibt es ja noch Social Media. Mal schauen, was da so geht… Irgendwann bemerkte ich, dass ich wie automatisch nach einer intensiven Arbeitsphase auf das kleine Instagram-Icon in meiner Lesezeichenleiste klickte, als wollte ich mich mit dem Klick für die getane Arbeit belohnen.
Quellen für Ablenkung gibt es viele. Der erste Schritt zum Deep Work ist es, die persönlichen Konzentrationsfallen zu erkennen. Wenn dir eine Störquelle bewusst wird: Schreib sie dir auf. So kannst du eine Lösung finden, um die Quelle der Ablenkung versiegen zu lassen.
Es mag paradox klingen: Wenn wir nicht immer erreichbar sind, sind wir bessere Auftragnehmer:innen. Denn wer ab und zu abtaucht, lässt sich nicht ständig aus der fokussierten Arbeit reißen. Deshalb schalte ich meinen Mail-Client ab, wenn ich mich konzentrieren möchte.
Dann bin ich zwar für zwei bis drei Stunden nicht erreichbar – aber das muss ich auch nicht ständig sein. Meine Arbeit geht mir leichter von der Hand, ich bin schneller fertig – und ich brauche deutlich weniger Zeit, um das fertige Machwerk vor dem Verschicken nochmal zu überprüfen. Deep Work hilft mir dabei, optimale Ergebnisse abzuliefern.
Ich sage meinen Kunden meist direkt beim Kennenlernen, dass ich am besten per Mail erreichbar bin. Denn während der produktiven Arbeitsphasen schalte ich mein Telefon auf lautlos und lege es weg. In der Pause oder nach einer Produktivphase rufe ich direkt zurück, falls ich doch mal einen verpassten Anruf habe. Bislang hat sich noch niemand darüber beklagt.
Als ich mein Smartphone einmal vergessen hatte und zwei Tage telefonlos auf Reise war, wurde mir klar: Man verpasst nur wenig: Ich hatte weder wütende Nachrichten auf der Mailbox, noch drängelnde Mails oder Messanger Nachrichten, die nicht hätten warten können.
Deshalb schweigt das Telefon bei mir, wenn ich mich wirklich konzentrieren möchte.
Während des Studiums oder der Ausbildung haben wir die Wohnung blitzeblank poliert, Akten gelocht oder exzessiv die Fingernägel perfekt lackiert, wenn wir eigentlich lernen wollten. Heute tauchen wir klammheimlich in die Verlockungen in unserem Browser ab – und keiner merkt, dass wir gerade etwas anderes tun. Nachrichtenseiten, Messanger-Dienste, Social Media und Blogs sind eine willkommene Ablenkung. Wir sitzen ja schließlich am Laptop. Und das Smartphone ist mit all seinen Verlockungen immer in Reichweite.
Prokrastination nennen Psycholog:innen es, wenn wir Dringendes immer wieder aufschieben. Wer sich nicht durch strikte Selbstdisziplin aus dem Sumpf der Ablenkung retten kann, dem hilft die Technik: Plugins und Apps blockieren für uns die verlockenden Websites während unserer Deep Work Phasen.
Weil Arbeit offenbar meine Selbstdisziplin erschöpft, habe ich mir den Cold Turkey Blocker gekauft. Diesem Programm habe ich gesagt, dass ich montags bis freitags zwischen 9 Uhr morgens und 17 Uhr nachmittags gedenke, konzentriert zu arbeiten. Außerdem habe ich dem Cold Turkey Blocker meine digitalen Achillesfersen verraten. Nun kennt das Programm alle Seiten, Plattformen und Apps, mit denen ich früher prokrastiniert habe. Wie ein muskelbepackter Türsteher stellt sich der Cold Turkey Blocker jetzt vor die Websites und lässt mich erst nach 17 Uhr wieder rein.
Auch die meisten Smartphones haben eine eingebaute Sperre – du musst diese Funktion nur nutzen.
Wenn du also genau weißt, dass dich diese Programme ablenken, schalte die Notifications aus, die dich aus dem Fokus reißen – oder sperr dich gleich ganz aus den Apps und Plattformen aus.
Mir hilft es sehr, mich mit Freund:innen und Kolleg:innen zum Arbeiten zu treffen – nicht nur für den Austausch. Denn wenn wir nebeneinander an unseren Laptops sitzen, tendiert die Versuchung aufzustehen und die Küche feucht durchzuwischen oder nebenbei eine Folge der Lieblingsserie zu gucken gegen Null (Liebe Ex-Studierende, Hand aufs Herz, ihr wisst, wovon ich rede). Co-Working kann also sehr helfreich sein. Einziger Haken: Wenn du mit deinen Co-Worker:innen die ganze Zeit quatscht, ist nichts gewonnen. Aber hier werdet ihr schnell einen Weg finden – schließlich wollt ihr ja gemeinsam mehr schaffen.
Viele Freiberufler:innen arbeiten problemlos von zu Hause aus. Im Wohnzimmer klappen sie ihren Laptop auf – und los geht’s. Für viele Menschen funktioniert diese Art von remote Work oder Telearbeit ganz wunderbar – für mich aber leider nur bedingt: Nach meiner Gründung arbeitete ich genau ein Jahr in den eigenen vier Wänden. Doch irgendwann kam ich mir auf die Schliche: Ich hatte mich zur Königin der Prokrastination gekrönt und hatte es nicht mal bemerkt. Die Lösung: Ich suchte mir ein Büro. Durch einen Zufall fand ich ein sehr günstiges Atelier, in dem ich nun schreibe, zeichne und male.
Seither arbeite ich deutlich produktiver, lasse mich nicht mehr ablenken und Arbeit und Freizeit verschmelzen nur noch, wenn ich es wirklich will. Früher saß ich auch nach Feierabend quasi noch in meinem Büro. Nun radel ich abends nach getaner Arbeit nach Hause und habe wirklich das Gefühl, frei zu haben.
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