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Wissenschaft verständlich erklären:
10 Tipps für guten Wissenschaftsjournalismus
Beziehungskiller Margarine: Wer viel Margarine isst, wird bald die Scheidungsunterlagen unterschreiben müssen. Das zumindest legen Studien nah. Doch bringt wirklich das Streichfett die Ehen im US-Bundesstaat Main ins Schlingern – oder ist es der schmierige Journalismus?
Komplexe Inhalte verständlich und vor allem sachlich richtig zu erklären, ist eine Kunst für sich. Denn es braucht Hintergrundwissen und das nötige Handwerkszeug. Nur wer weiß, wie Studien zu verstehen sind, kann sie auch korrekt übersetzen.
Mit diesen 10 Tipps ist im Wissenschaftsjournalismus alles in Butter.
Auf Plattformen wie eurekalert.org finden Medienschaffende neue Forschungsergebnisse als fertig aufgearbeitete Nachrichten. Entsprechend können wissenschaftliche Daten auch ohne Blick in die zugrunde liegende Studie in der Lokalzeitung landen. Wer dagegen journalistisch sorgfältig arbeiten möchte, sollte immer auch in die Originalquelle schauen. Genauso gehen beispielsweise auch Doktorand:innen und Forschende vor, wenn sie eine wissenschaftliche Arbeit verfassen. Deshalb kann ein Fachstudium oder eine gute Grundlage für wissenschaftsjournalistisches Arbeiten sein. Als Alternative zu einem jahrelangen Studium können Crash-Kurse sein, die immer mehr renommierte Universitäten online anbieten.
In E-Learning-Kursen erklären die Unis Medienschaffenden, wie sie Studien lesen und korrekt auswerten können. Aber auch Bücher können das nötige Handwerkszeug liefern.
Wissenschaftler:innen sind selten Medienprofis – und Medienprofis selten Wissenschaftler:innen. Deshalb helfen wir Wissenskommunikator:innen ihnen beim Erklären, indem wir sie mit unseren Fragen führen: Frag so lange nach, bis du es wirklich verstehst – und bis du es einem Kind erklären könntest. Eitelkeit oder falsch verstandene Höflichkeit braucht es hier nicht. Meist freuen sich Forschende sogar über unser Interesse und unseren Willen, ihr Forschungsfeld korrekt begreifen zu wollen.
Auch bei der Auswertung der Studien kann es zu verschiedenen Verzerrungen kommen, etwa durch die Detection Bias, durch die etwa erwartete Nebenwirkungen verstärkt bei den Probandinnen abgefragt oder Ergebnisse unterschiedlich bewertet werden. Behalte bei der Recherche also immer im Hinterkopf, dass es keine objektive Wahrheit und kein sicheres Wissen gibt. Keine seriösere Person in der Wissenschaft würde jemals behaupten, dass sie im Besitz der Wahrheit ist. Eine Grundlage aller Wissenschaften ist, dass wir uns der Wahrheit annähern, aber alles Wissen vorläufig ist, und nur solange gilt, bis wir es widerlegt haben.
Einen näheren Blick auf Objektivität im Journalismus findest du auf Ethik Heute.
Wir können nur sinnvoll miteinander reden, wenn wir uns auf gemeinsame Definitionen einigen. Deshalb solltest du vor alle, wenn du über psychologische und soziologischen Studien schreibst, erklären, was in der Studie untersucht wurde und wie die Studie durchgeführt wurde. Daran kann dein Publikum ablesen, die Ergebnisse zu verstehen sind.
Deshalb legen seriöse Forschungs- und Wissenschaftsplattformen und Journals großen Wert auf eine eingehende Prüfung der eingereichten Papers und Studien. Als Goldstandard gilt die Peer-Review. Dabei begutachten unabhängige Expert:innen die Einreichung anhand verschiedener Kriterien und geben sie bei Mängeln zurück an die Autor:innen. Danach haben die Forschenden die Möglichkeit, das Paper zu überarbeiten, bis es den Standards entspricht – oder es wird einfach nicht veröffentlicht.
Verweise offen auf deine Quellen und achte immer darauf, dass sie diesen wissenschaftlichen Standards entsprechen.
Und hier liegt der Studienhase im journalistischen Pfeffer: Denn nur weil zwei Variablen sich ähnlich zu entwickeln scheinen, müssen sie sich längst nicht gegenseitig beeinflussen. Während das bei einer Kausalität einfach ist und wir nasser werden, wenn es stärker regnet, schlittern nicht automatisch mehr Ehen ins Aus, wenn der Absatz von Butterersatz steigt.
Doch auch bei offenbar eindeutigen Studien ist Vorsicht bei der Formulierung geboten: Wenn 200 Hobby-Yogis von sich berichten, dass Atemübungen sie glücklich machen, muss es sich dabei nicht um eine Kausalität handeln. Auch wenn es sich in den Medien gut liest: Atmen muss nicht immer glücklich machen. Und wir sind auch nicht zwingend zum Unglück verurteilt, wenn wir keine Freude an Yoga haben.
Aus Studien können wir selten konkrete Handlungsempfehlungen ableiten.
Auch wenn wir uns das selten eingestehen: Auch wir Journalist:innen denken nie vollständig objektiv. Wir haben Meinungen, Vorwissen und Erfahrungen – und die verstellen uns manchmal den Blick auf andere Meinungen. Guter Journalismus sollte aber immer alle Beteiligten einbeziehen. Das ist wichtig, damit wir einen Sachverhalt vollständig verstehen und einordnen können. Vor allem, wenn du Protagonist:innen mit ihren Meinungen zu Wort kommen lässt, ist immer auch eine Stellungnahme der Gegenseite nötig. Die Faustregel ist: Wir als Medienschaffende liefern die Hintergrundinformationen und unser Publikum bildet sich selbst auf dieser Basis eine informierte Meinung.
Und wenn dir zum Thema die nötige Distanz fehlt? Dann solltest du den Auftrag oder den Artikel ablehnen und anderen das Feld überlassen.
Sich immer wieder in neue Themen einarbeiten zu dürfen, macht die Arbeit als Wissenschaftsjournalist:in so spannend. Wir recherchieren so lange, bis wir uns von Laien in Teilzeit-Expertinnen verwandelt haben. Dabei können wir schon mal übersehen, dass wir nun mehr wissen als unsere Leser:innen – und sie gedanklich abhängen. Wühle dich tief ins Thema und komme mit einer einfachen Erklärung wieder hervor.
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